Freitagsfrage in der Krise

Hallo wieder einmal an dieser Stelle! Die Überschrift könnte vermuten lassen, dass unsere Freitagsfrage in der Krise steckt. Dem ist nicht so, wir lassen uns nur etwas mehr Zeit, haben die Rubrik etwas pausieren lassen und werden sie von Zeit zu Zeit fortsetzen. Nein, die Rede ist von einer anderen Krise…

Die heutige Frage erreichte uns auf vielen verschiedenen Wegen und lautete immer gleich:

Keine Konzerte, keine Gruppenzusammenkünfte, Ausgangsbeschränkungen…

Was machen die MDR-SO-Musiker eigentlich in dieser Krise?

Nun, die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Musik. Zu Hause üben ist sehr wesentlicher Bestandteil eines Musikerlebens. Nun ist sogar noch mehr Zeit dazu.

Einige Musiker trafen sich im virtuellen Homeoffice bzw. eher improvisierten Heimstudio und was dabei herauskam, das kann man hier sehen:

Die Musiker üben oder denken sich neue Konzepte aus und tüfteln so manch technisches Detail aus, mit dem sie vorher noch nie so direkt konfrontiert waren, um zueinander zu kommen, denn die Kollegen vermissten viele schon am ersten Tag.

Die Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus ist momentan größte Aufgabe und Anliegen sicher von uns allen. Gleichzeitig bedeuten die Auswirkungen der Pandemie die vielleicht größte Krise im Kulturleben von Europa, ja der ganzen Welt. Das kulturelle Leben, wie wir es bisher kannten, ist nahezu zum Erliegen gekommen. In diesen Krisentagen ist vieles einfach weggefallen, was bislang tägliches Geschäft war. Keine Konzerte, keine Proben, keine Kammermusik auf bislang üblichen Wegen. Neue Ideen sind gefragt und viele machen sich darum Gedanken, viel Neues, Spontanes entsteht.

Für viele freischaffende Kollegen bedeutet diese Krise allerdings zunächst nahezu kompletten Verdienstausfall und die Frage des finanziellen Überlebens als Musiker steht im Vordergrund. Die Schicksale beschäftigen natürlich auch die Kollegen des MDR-Sinfonieorchesters. Spendenaktionen liefen an.

Die Deutsche Orchesterstiftung hat Nothilfefonds gegründet und bittet um Spenden, auch die Musiker des MDR-Sinfonieorchesters schlossen sich sofort an und spendeten bereits 6400€. Weitere Spenden werden folgen, es wird weiter gesammelt.

Auch an dieser Stelle sei der Aufruf der Deutschen Orchesterstiftung weitergegeben:

Liebe Musikfreundinnen und Musikfreunde,

unser Land und unser Kultur- und Musikleben haben eine der schwersten Krisen des öffentlichen Lebens seit dem Ende 2. Weltkriegs zu bewältigen. Fast alle Orchester, Chöre, Opern- und Konzerthäuser, die Musikfestivals, die öffentlichen und privaten Musikveranstalter in Deutschland und Europa haben den Betrieb eingestellt.

Daher bitten wir alle Musikfreundinnen und Musikfreunde, Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer und Laienmusikerinnen und Laienmusiker um Solidarität für die freiberuflichen Musiker in Deutschland. Helfen Sie mit, dass wir Nothilfe leisten können. Jeder Euro hilft! Wir sorgen dafür, dass Ihre Hilfe bei den sozial wirklich betroffenen Musikerinnen und Musikern ankommt.

Spendenkonto

Deutsche Orchester-Stiftung
Kennwort: Nothilfefonds

IBAN: DE35 1004 0000 0114 1514 05
BIC:   COBADEFFXXX

Weitere Informationen sind direkt auf der Seite der Deutschen Orchesterstiftung zu finden: https://orchesterstiftung.de/nothilfefonds/

Bitte teilen Sie diesen Aufruf großzügig unter Ihren Kontakten.

Damit die Post gut ankommt (auf welchen Wegen Sie die Infos aus diesem Artikel auch immer weiterreichen), haben die Blechbläser des MDR-Sinfonieorchesters noch einen speziellen Gruß von der „Post im Walde“ dazugelegt:

Bleiben Sie gesund! Und wenn Sie eine Frage haben, schreiben Sie uns…

Sie haben eine Frage an die mdrSO-Musiker oder an die mit dem MDR Sinfonieorchester musizierenden Solisten und Dirigenten oder an die hinter der Bühne für einen reibungslosen Ablauf sorgenden Mitarbeiter? Schreiben Sie uns, wir versuchen, eine Antwort zu bekommen und veröffentlichen sie hier immer freitags. #mdrFreundefragen

Auch Musiker haben Fragen an Ihren Freundeskreis, deshalb wird es auch manche Frage an Freundeskreismitglieder geben. #mdrMusikerfragen

2 Antworten auf „Freitagsfrage in der Krise

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  1. Ihr lieben Musiker habt in den letzten Tagen so viel auf die Beine gestellt – herzlichen Dank dafür!

    Wie jede Medaille zwei Seiten hat, bewirkt dieser desaströse Zustand auch etwas Gutes.
    Wir Menschen erinnern uns an Vergessenes… Fantasie, Zusammenhalt, Experimentierfreude etc.
    Wir Menschen erfahren erneut Solidarität, Nachbarschaftshilfe, wie Einschränkungen einerseits und Wertschätzung andererseits.
    Und wir Menschen lernen, dass das Neue nicht nur Bedrohung, Vereinsamung und den Verlust von einem menschlichen Miteinander bedeutet.
    Neue Modelle werden in unseren Alltag einziehen – sei es die Art und Weise, wie wir kommunizieren, wie wir Kunst präsentieren, wie wir in Kontakt bleiben, was ein Wald uns bieten kann und nicht zuletzt, wie wir uns arbeitstechnisch neu organisieren werden.
    Klar, die Musik und die Musiker leben vom Moment des realen Beisammenseins. Sie leben von den großen Sternstunden der Auftritte, wie von dem stürmischen Beifall ihres Publikums. Aber in der Tat sind sie diejenigen, die es schon von Kindesbeinen an gelernt haben, gut mit sich allein klarzukommen.
    Wie viele Stunden haben wir im stillen Kämmerlein geübt und übt ihr immer noch?

    Es wird ein Danach geben und wir ahnen, das die wirtschaftlichen Ausmaße uns alle ziemlich schwer treffen werden. Doch dieses Danach wird schwanger sein, von neuen Ideen, die es „auszutragen und großzuziehen“ gilt. Wenn wir jeder dafür einen Beitrag leisten, einen freiwilligen, der mit unserem Herzen korrespondiert und nicht von staatlicher Seite aufoktroyiert wird, erhalten wir uns genau die Werte, die uns schon manches tiefe Tal erfolgreich durchschritten ließen.

    Bleiben Sie den Musikern dieses Orchester gewogen, bleiben Sie allen Menschen gewogen, die keinen ausschließlich materiellen Wert für unser Leben schaffen und gönnen Sie sich gerade in dieser Zeit Musik, die aufheitert.
    Somit bespielen Sie Ihr Unterbewusstsein mit etwas Positivem, das immun gegen Viren macht!

    Liebe Grüße,

    Ihre/Eure Ella

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