Archivschnipsel 1/2019

Das MDR-Sinfonieorchester verfügt über eine reichhaltige, wechselvolle Vergangenheit, bald steht das 100jährige Jubiläum des Orchesters an, ein Grund für uns, an dieser Stelle regelmäßig nach kleinen Archivschnipseln Ausschau zu halten.

In innovativen, aber stürmischen Zeiten gegründet, musste sich das Orchester immer der Konkurrenz berühmter und traditionell gewachsener Orchester stellen, die sich der Unterstützung der Haute-Finance auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten sicher sein konnten. Schon allein der Wandel der Zeiten brachte viele Turbulenzen mit sich und dass es die wirtschaftlich sehr unsichere Anfangszeit überstehen konnte, zeugte schon damals vom unbedingten Willen, Musik auch außerhalb der etablierten Häuser für die Bevölkerung zugänglich zu machen. Der Vorgänger des Rundfunkorchesters war eine GmbH, gestartet im Herbst 1923 mit einem Stammkapital von 1040 (!) Mark. Zweck der Gesellschaft: „den Bestand eines zweiten großen Orchesters neben dem Stadtorchester zu gewährleisten, vor allem um dadurch den Kreisen der Bevölkerung, denen der Besuch der Gewandhauskonzerte nicht möglich (!) ist, künstlerisch hochwertige Konzerte zu vermitteln. Die Gesellschaft veranstaltet selbst keine Konzerte, sondern vermietet das Orchester zu Konzerten und Theateraufführungen.“

Ab 1. März 1924 startete der Sender Leipzig und bereits am 16. März 1924, 15 Tage danach bringt der Sender Mozarts „Don Giovanni“, gespielt vom Leipziger Sinfonie-Orchester unter Leitung von Alfred Szendrei.

Viel gibt es zu erzählen, darüber, wie es mit dem Orchester weiter ging, über Gäste (Richard Strauß zum Beispiel stand hier zum ersten Mal vor einem Dirigentenpult des deutschen Rundfunks), über Turbulenzen im Wandel der Zeiten, nicht nur einmal stand das Orchester vor dem Aus, hier sind die stürmischen Tage Anfang der 90er beschrieben in einer Chronik des Leipziger Rundfunkchores.

Wir wollen uns hier im Blog auf die Suche begeben nach kleinen Schnipseln. Die Aufarbeitung des gesamten Archivs wird sicher bald an anderer Stelle dokumentiert und ins Netz gestellt, hier suchen wir gezielt nach kleinen Besonderheiten, die vielleicht schon lange „in Ihrem oder unserem Depot“ herumliegen.

Dienstags ist der #Depotdienstag der Museen, wir zeigen Schnipsel, die uns in unserem Archiv in die Hände fallen, aber auch Schnipsel, die mdr-Orchesterfreunde zu uns bringen. Deshalb unsere Frage an Sie: Haben Sie Erinnerungen zu Hause? Haben Sie Geschichten zum Orchester zu erzählen? Schreiben Sie uns oder erzählen Sie es uns (…möglichst so, dass wir es uns merken können, also am besten vor einem Mikrofon.)! Wir sind sehr neugierig…

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