Einige #mdrOrchesterfreunde – zumindest die, die nicht arbeiten mussten – verbrachten heute den Vormittag im Museum auf der Spurensuche nach #MusikUndKunst oder auch #MusikInBildern. Wo geht das in Leipzig besser als im wunderbaren Museum der bildenden Künste?

Schon im öffentlichen Vorraum des Foyers erwartet uns dort bekanntlich Max Klingers 12 Tonnen schwerer Beethoven, der voll Wut und Verbitterung als nacktes Idol mit geballter Faust und den Musen im Rücken seine trotzige Beharrlichkeit ausdrückt, die uns bis heute in seiner Musik fasziniert.




(Er ist übrigens für jedermann zugänglich bei freiem Zugang – früher stand er im Gewandhaus und war nicht unbedingt für jedermann zugänglich, dennoch gab und gibt es viel Kritik am heutigen Aufstellungsort, nicht recht zu verstehen, denn so ist es wirklich ein Beethoven für alle!)

Unser Grüppchen hatte eine wunderbare Führung, wir entdeckten viel, versanken in barocken Gemälden, vertieften uns in kleine und große Gruppen, betrachteten viele Musikerhände (die bekanntlich sehr schwer zu malen sind und hörten erstaunt, dass Gemälde damals teurer waren, wenn viele Hände darauf waren – eben weil es so schwer ist, sie zu malen, noch dazu in spezieller Spielhaltung je Instrument) und Instrumente (schnell befanden wir uns an einer Stelle in einer Diskussion, ob es nun ein Kontrabass oder doch ein Cello ist… bei Flöten gibt es zum Glück kaum Zweifel 😉






Gleich zu Beginn gab es einen wunderbaren „Aufhänger“ oder Impuls: ein Selbstbildnis von Johannes von Wijkersloot mit vielen Details, da ist zum Beispiel das Lebenslicht, das immer weiter abbrennt, umrahmt von merkwürdigen Utensilien in der grazil gemalten Hand, aber auch auf der anderen Seite der auf einer kleinen Trommel abgebildete, sich an die Nase fassende Spielmann vor dem Schafskopf auf der Staffelei, den er gerade malt… allein vor diesem Gemälde könnte man schon eine gute Zeit verweilen, um die Gedanken schweifen zu lassen.

Was der Maler sicher anregen wollte, ist, immer wieder zu kommen und immer wieder Neues zu entdecken, das Beobachten und Lernen hat nie ein Ende, alles sollte man immer und immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln sehen und einordnen. Wie schön, dieses Bild an den Beginn der Führung zu stellen. (Vielen Dank an dieser Stelle an Almut Zimmermann vom Museumteam.)

Nicht fehlen durfte am Ende Max Klingers Salome mit ihren stechend durchdringend-einnehmenden Augen, damit schloss sich eigentlich der Kreis zum Anfang… doch um nicht so düster zu enden, bildete den besonderen Abschluss das Bild eines Liebespaares von Otto Mueller, das David Bowie zu seinem Song „Heroes“ inspirierte.
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