Freitagsfrage 6.12.2019 – Freunde fragen und erzählen

Heute stehen noch einmal die beiden Musikerfreitagsfragen aus der letzten Woche an den Freundeskreis an, es waren ja zwei Fragen, da kann man die Antwort auch auf zwei Wochen ausdehnen… 😉

Petra Nagel, Solohornistin im MDR-Sinfonieorchester hatte gefragt:

Wer aus dem Freundeskreis spielt/spielte ein Instrument und welches?

Was finden sie am Interessantesten bei Probenbesuchen?

In der letzten Woche hatten wir schon einige namentliche Antworten von mdr-Orchesterfreunden, heute haben wir noch einige Ergänzungen. Die Beteiligung an der Antwortfindung war sehr groß, aber nicht alle Freundeskreismitglieder wollen ihren Namen hier erwähnt wissen, geschweige denn private Dinge namentlich preisgeben, da sie selbst nicht im Internet unterwegs sind. Die Furcht, es könnte mit diesen Daten Unfug getrieben werden, ist groß. Es sind aber viele sehr berührende Antworten und es wäre sehr schade, wenn man diesen Hintergrund unseres Freundkreises nicht erzählen dürfte, deshalb haben wir uns entschlossen, allgemein zusammenfassend etwas dazu zu schreiben.

Viele Freundeskreismitglieder spielen ein Instrument (Klavier wurde sehr oft genannt, Streichinstrumente, Blockflöten bis hin zu Akkordeon) – waren zum Teil selbst Musiker, einige singen im Chor, aber Musik lieben sie alle! Oft sind sie begeisterte Förderer von Kultur und wahre Freunde von Musik und wissen, wieviel Unterstützung ein Orchester braucht, sie schätzen die Gemeinschaft, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, nicht nur nach dem Konzert, sondern auch bei vielen anderen Gelegenheiten.

Einige haben jahrelang ihre eigenen Kinder gefördert, die später entweder Musiker wurden oder nun einem leidenschaftlichen Hobby in so manch ambitioniertem Laienensemble frönen. Sie förderten ihre Kinder nicht nur materiell (eine Musikerausbildung kostet die Eltern musikalischer Kinder von frühester Kindheit an sehr viel Geld), sondern auch motivierend unterstützend. Wer kennt es nicht, aufgeben kann man sehr schnell, wenn es mühsam wird, durchhalten und begeistert dranbleiben ist oft schwerer als gedacht.

Manche begleiteten auch ihre Ehepartner durch ein musikalisches Leben, waren immer an ihrer Seite, nun nach dem Verlust des Partners fehlt etwas und sie finden es zum Teil im Freundeskreis wieder.

Die Liebe zur Musik, die in vielen Familien gemeinsam gelebt wird, einfach, weil man miteinander musiziert oder einander zuhört, ist ein lang gewachsenes Gut. Hausmusik in Familie fördert auf wunderbare Weise viele Fähigkeiten, oft nonverbales Verstehen, aufeinander eingehen, sich zuhören, sich etwas zuspielen. Wie schön ist es doch, dass sich viele Orchesterfreunde durch den Beitritt zum Freundeskreis entschlossen, auf diese Art und Weise ihre Förderung fortzusetzen.

Als Mitglied des Freundeskreises ist man sehr nah am Orchester dran, oft stehen Probenbesuche des ganzen Freundeskreises im aktuellen Programm. Viele Mitglieder wünschen sich Besuche der ersten Probe zu einem Programm, das sie besuchen möchten, sie sagen, dass man so die Entwicklung eines Stückes bis zum Konzert gut sehen kann, wie sich alles ordnet und wie das Orchester zu einem Ganzen darin wird. Anfangs gibt es noch viele verschiedene Auffassungen, die der Dirigent ordnet oder nach seinen Wünschen herausformt. Im Konzert hört man dann den Erfolg sehr deutlich. Besonders schön finden es die mdr-Orchesterfreunde, wenn detailliert geprobt wird, manche Stellen mehrfach gespielt werden oder man auch einmal nur die Streicher in einem sonst sehr großen Tutti hört oder andersherum die Bläser ohne das Bett bzw. die „Auffüllung“ durch die Streicher. Nahezu perfekt wird es, wenn der Dirigent des Programms ihnen ein paar Worte schenkt, also wenn es ein kleines Pausengespräch gibt oder auch ein kurzes erklärendes Wort zwischendurch. Viele äußerten auch den Wunsch, einmal mitten zwischen den Musikern sitzen zu können.

Vielen Dank für die vielen Antworten!

Eine Antwort auf „Freitagsfrage 6.12.2019 – Freunde fragen und erzählen

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  1. Es ist schade, dass manche Mitglieder lieber anonym antworten, letzten Endes zählt das Ergebnis. Und dies in so „runder“ Form hier zusammengefasst zu lesen, hat mir gut gefallen und es hat sicher ein Stück Arbeit gemacht, aus mehreren unterschiedlichen Antworten ein Stimmungsbild zu formulieren. Danke.

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